Die Auswanderung
 

Kaiserin Katharina die Zweite rief 1763 die ersten Einwanderer aus Europa ins Land, schon ein Jahr später begann die Auswanderungswelle an die Wolga. Zwischen 1814 und 1842 wanderten etwas über 2.000 Familien mit insgesamt ca. 9.000 Personen ins russische Bessarabien aus. Die Auswanderung aus Süddeutschland aus den Räumen Württemberg, Baden, Elsass, Pfalz und Bayern mit dem zeitlichen Höhepunkt 1817 erfolgte zeitlich nach den als Schwabenzug bezeichneten drei Auswanderungswellen in die neu eroberten habsburgischen Ländereien in Südosteuropa wie dem Banat, Galizien oder der Bukowina.

Nach der Passerteilung durch deutsche Behörden traten sie die Reise in größeren Gruppen, sog. Kolonnen, an. Die Reisedauer für die etwa 2.000 km lange Strecke betrug je nach Reiseroute zwei bis sechs Monate. Viele der Auswanderer mit religiösen Emigrationsgründen schlossen sich zu sog. Harmonien zusammen. Die Reise verlief vorwiegend auf der Donau, wozu die Auswanderer auf dem Landweg bis Ulm zogen. Dort schifften sie sich auf Ulmer Schachteln (Ein-Weg-Schiffe) ein. Während der Schiffsfahrt erkrankten viele Auswanderer an Infektionen und verstarben. Die Fahrt führte flussabwärts bis zum Donaudelta kurz vor der Mündung ins Schwarze Meer. Eine wochenlange Quarantäne unter freiem Himmel auf einer Flussinsel vor der Stadt Ismajil (Oblast Odessa, Ukraine) forderte weitere Todesopfer. Etwa 10 % der Auswanderer sollen die Schiffsreise nicht überlebt haben.

Die deutschen Auswanderer aus den nördlichen und östlichen Landesteilen sowie aus Polen bevorzugten den Landweg mit Pferd und Wagen und hatten während der Reise weniger an Infektionskrankheiten zu leiden. Sie waren 1814 die ersten Deutschen in Bessarabien und wurden wegen ihrer Herkunft als Warschauer Kolonisten bezeichnet.


Hauptsiedlungsgebiete der 150 deutschen Orte in Bessarabien.

Bevölkerungsentwicklung

  • 1826: 9.000 Personen
  • 1862: 24.160
  • 1897: 60.000
  • 1919: 63.300
  • 1930: 81.100
  • 1940: 93.300

 

 
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