Bessarabien
 

Deutsche Auswanderer, die der Zar 1813 als Kolonisten ins Land rief, lebten in Bessarabien zwischen 1814 und 1940. Sie hatten in 125-jähriger Siedlungszeit die ursprüngliche Zahl von 24 auf über 150 Siedlungen erweitert und die Zahl von etwa 9.000 eingewanderten Personen hatte sich auf 93.000 Personen mehr als verzehnfacht. Die anfänglich gewährten Privilegien, darunter die Selbstverwaltung durch das Fürsorgekomitee mit Sitz in Odessa, wurden um 1870 mit der Aufhebung des Kolonistenstatus zurückgenommen. Bessarabien gehörte bis 1918 zu Russland, danach bis 1940 zu Rumänien. Im Herbst 1940 verließen die größtenteils als Landwirte auf eigener Scholle wirtschaftenden Bessarabiendeutschen das Land. Vorausgegangen war die Besetzung Bessarabiens durch die Rote Armee im Juni 1940 als Folge des Hitler-Stalin-Paktes von 1939. Da die Besetzer unverzüglich damit begannen, das Sowjet-System einzuführen, schlossen sich nahezu alle Angehörigen der Volksgruppe,  als Volksdeutsche der vom Deutschen Reich durchgeführten Umsiedlung unter dem Motto Heim ins Reich an. Sie führte auf Donauschiffen zunächst in eine 1-2 jährige Lagerunterbringung im Reich. Die Neuansiedlung erfolgte im besetzten Polen, wo die Bessarabiendeutschen von der deutschen Besatzungsmacht enteignete polnische Bauernhöfe übernahmen. Beim Näherrücken der russischen Front im Osten flohen sie 1944/45 in Richtung Westen und kamen als mittellose Flüchtlinge wieder in der Heimat ihrer Vorfahren an.

 
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